Fünfter Tag Port Charlotte

1/27/2025

Die Wärme ist wieder zurück. Endlich! Heute wollen wir einen größeren Ausflug machen. Bisher sind wir ja nur auf Autobahnen durch die Everglades gefahren. Man sollte sich aber schon die Zeit nehmen, sie sich anzuschauen. Im Prinzip waren in ganz Südflorida Everglades. Ewige Sümpfe, mit Urzeitgetier und jede Menge Moskitos. (Mich hat auf den Keys auch ein Schwarm erwischt. Ziemlich viele Stiche am Fuß. Aber die hiesigen Drogeriefachmärkte halten Hilfe bereit. Salben die es in Deutschland garantiert nur auf Rezept geben würde...)
Wir haben uns entschlossen nach Everglades City zu fahren. Liegt auf der Westlichen Seite der Everglades und man fährt nicht in den National Park. Was den Eintritt spart.
Zur sicherlich tiefen Enttäuschung aller Umweltfreunde, wollen wir mit einen Airboat fahren. Das sind Boote ohne Tiefgang mit einen riesigen Propeller hinten. Den Lärm, die die Dinger machen, ähnelt einer IL-18 der Interflug in guten siebziger Jahren. Aber meine To-Do-Liste für Florida muss erfüllt werden.
Billig ist der Spaß natürlich auch nicht, aber damit rechnen wir hier sowieso nicht mehr.
Wir buchen drei Fahrten. Einmal durch die Mangroven, einmal über das Grasland und dann noch eine Fahrt, sie nennen es Buggy, ich würde es Fliewatüüt nennen, durch Grasland und Wald. Los gehts also.

Die erste Fahrt geht durch Mangroventunnel. Ohne die Höllenmaschinen ist es hier total still und friedlich. Aber das ist nicht Sache der Amerikaner. Wir können gleich starten und sind nur 4 Passagiere. Birgit als einzige Lady der Runde darf entscheiden, wo wir sitzen wollen. Dadurch sitzen wir in der ersten Reihe.
Die Fahrt dauert ungefähr eine Stunde. Es hat alle Erwartungen erfüllt. Erst startet es harmlos. Ja der Propeller macht seine Arbeit ist aber noch erträglich. So ein Boot fährt bis zu 60 Meilen/Stunde, in den Mangroven fährt er aber nur 45. Das ist das Tempolimit des Highways auf den Keys! Jetzt erklären sich auch die geschlossen Kopfhörer die jeder bekommt.
Hier gibt es auch Alligatoren und die sind schon beeindruckend nah am Boot. Der große wurde Charly genannt und ist 15 Fuß lang. Menschen, jedenfalls Erwachsenen, tut der aber angeblich nichts. Ausprobieren würde ich es aber nicht.

Hier noch ein paar Videos von der Fahrt. Im Übrigen alle in Originalgeschwindigkeit - kein Zeitraffer.

Nach dieser beeindruckenden Tour geht es ein paar Kilometer weiter mit einen anderen Boot über einen weiteren See. Das Boot ist größer aber der See ist deutlich flacher und da die Dinger keinen Tiefgang haben, können sie auch durch Schlamm fahren. Da sollte man besser nicht zu dicht außen sitzen und keine hellen Sachen anhaben. Wussten wir nicht dementsprechend gab es rot braune Flecken...
Hier konnte der Fahrer aber noch mehr rasen und driften. Aber alle hatten ihren Spaß.

Der dritte Teil bestand aus einer Fahrt in einen selbstgebauten Bus. Ein Gefährt das extrem hochgelegt war, damit es durch das Grasland und den Sumpf fahren konnte. TÜV oder sowas gab es dafür bestimmt nicht. Aber es war ja Privatland und wir mussten, wie immer in den USA, drei Seiten jeglichen Haftungsausschlusses an der Kasse unterschreiben. War aber ganz interessant, wenn wie auch das Vertrauen ins Fliewatüüt nicht sonderlich groß war.

Die Hütten auf dem letzten Bild ist eine alte Schwarzbrennerei. In Zeiten der Prohibition, wurde hier Schnaps gebrannt. Auch die Schmuggelwege aus Kuba gingen wohl durch die Everglades.
Und zum Schluss auch hiervon noch zwei kleine Videos.
Man beachte den Mann in der zweiten Reihe links. Hier ein Exemplar eines Trumpzausel, wie schon mal beschrieben....